Château Malescot St. Exupéry

Wer beim Namen des Weinguts an den Autor des kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry, denkt, liegt nicht falsch. Sein Urgroßvater Jean-Baptiste übernahm im Jahr 1827 das Château von der Vorgängerfamilie Malescot. 1855 als Troisième Cru (Dritter Cru) klassifiziert, zählt es bis heute zur Topliga der Appellation Margaux. Seit Mitte der 1950er Jahre ist es im Besitz der Familie Zuger. Heute leitet Jean-Luc Zuger das inzwischen auf 28 Hektar angewachsene, aufgrund seiner umweltfreundlichen Bewirtschaftung nachhaltigkeitszertifizierte Weingut. Auch im Keller arbeiten Jean-Luc und seine Kellermeisterin Marie Khan-Chaballier mit so wenig Hilfsmitteln und Eingriffen wie notwendig. So werden die Cuvées aus etwa 50 Prozent Cabernet Sauvignon, 35 Prozent Merlot und geringeren Anteilen von Petit Verdot und Cabernet Franc nach der langen Reifung auf der Feinhefe in Eichenholzfässern (70 Prozent davon in Erstbelegung) zum Beispiel nicht filtriert. Auch arbeitet man mit weinbergseigenen Hefen. Nur so, davon ist Jean-Luc überzeugt, lassen sich die einzigartige DNA seines Malescot sowie die Besonderheiten der Jahrgänge zum Ausdruck bringen. Sein 2018er ist zweifelsohne einer der großen Weine des Jahres, sehr kraftvoll und dicht. In der Nase überaus präsent mit viel dunkler Frucht, in der Brombeeren, Kirsche, schwarze Johannisbeeren und Pflaumenmus anklingen, im Hintergrund Tabakblätter, süße Gewürze, Lakritze und satte Holznoten. Auch am Gaumen gibt die dunkle, reife Fruchtigkeit den Ton an, sehr komplex und dicht gewoben und bereits jetzt sehr ausgewogen und vollmundig. Das Finale ist bemerkenswert lang und kompakt mit mineralischen, fast salzigen Akzenten. Dem zum Ende der Vegetationsperiode sehr heißen Jahr 2018 verdank dieser exzellente Margaux seine wuchtige Statur und Kraft. Ein in jeder Hinsicht großer Wein, der eine ebenso große Zukunft haben dürfte.