Château Faugeres

Schon von weitem zieht dieses Weingut die Blick auf sich: die vom Tessiner Architekten Mario Botta gebaute „Kathedrale des Weins“ gilt als aufsehenerregendster Bau der Region und zieht Kunstliebhaber ebenso an wie Weinenthusiasten. Letzte finden hier, unweit des kleinen Ortes Saint-Etienne-de-Lisse, einen sehr gut bewerteten Saint-Émilion Grand Cru Classé. Seit 2005 lenkt der Schweizer Unternehmer Silvio Denz die Geschicke des Weinguts, dessen 37 Hektar Rebfläche auf einem von Kalkstein und Lehm geprägten Plateau angelegt wurden. Silvio legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, inzwischen ist der Betrieb auch ganz offiziell umweltzertifiziert. Das kommt auch den Weinen zugute, bei deren Bereitung sich Silvio von Michel Rolland und Stephan Graf von Neipperg beraten lässt. Für den 2018er kombinierten sie 85 Prozent Merlot mit 10 Prozent Cabernet Franc, fünf Prozent Cabernet Sauvignon machen die Cuvée rund. So entstand erneut ein sehr charakteristischer Faugères, der immer im Spannungsfeld von Mineralik und opulenter Frucht steht. In diesem hervorragenden Jahrgang, in dem ein recht heißer Herbst das Lesegut höchst aromatisch ausreifen ließ, bringt der Grand Cru enorme Kraft ins Glas. Herzhafte, reife Fruchtnoten, in denen Pflaumenmus, Brombeere und Blaubeeren anklingen, durchziehen den Wein bis hinein ins lange, mineralische Finale. Im Hintergrund die klassischen Aromen eines Saint-Émilion: Zigarrenkiste, Lakritze, exotische Gewürznoten und feuchte Erde. Ein großer Wein aus einem großen Jahr, Silvio selbst bewertet 2018 als einen seiner größten Jahrgänge überhaupt.