Blanc de Blancs Brut Grand Cru Millésime

„Jubelstürme“, hatte ich über den 15er Blanc de Blancs Brut Grand Cru Millésime von unseren beiden Lieblingschampagnerwinzerinnen Elodie und Aurore Chapuy geschrieben. Umso trauriger war ich als die letzte Flasche dann unseren Keller verlassen hatte. So ist das bei Jahrgangsweinen, irgendwann hat es sich ausgejubelt. Aber Elodie stellte mir ja für den Sommer 2024 den neuen Jahrgang in Aussicht. Jetzt ist der 18er endlich da, ein Jahrgang den der Decanter als „Outstandig“ bezeichnet, aber auch mit dem Zusatz „herausfordernd“ versehen hat. Das Frühjahr brachte sehr viel Regen und in einigen Teilen der Champagne auch Hagel. „Aber“, meinte Elodie, „wir haben viel Glück gehabt. Rund um Oger war es perfekt. Vor allem trocknete es rechtzeitig ab, so dass wir von Mehltau und Co verschont wurden. Der Boden hatte genug Wasser aufgenommen für den heißen Sommer der folgte und so konnten wir in Ruhe zusehen, wie die Trauben perfekt ausreiften.“ Die Herausforderung war der richtige Lesezeitpunkt, spät genug, dass der Chardonnay die feine, runde Reife mitbringt, aber eben auch ausreichend Frische und Mineralität. Aurore, die sich um die Weinberge und den Keller kümmert, scheint hier ein perfektes Händchen zu haben, denn der klassische Chapuy-Stil, diese einmalige Verknüpfung von Frische, Eleganz und umarmender Frucht ist auch im 18er wieder perfekt getroffen. Er wirkt vielleicht ein wenig kraftvoller als der 15er, ein wenig mehr Reife in den verführerischen gelben Früchten, aber die betörende Finesse, die strahlende Kraft die er aus seiner reifen, perfekt balancierten Säure zieht hat sich nicht geändert. Das ist wieder ein genialer Prickler für die Champagnermomente des Lebens, ab auch, vielleicht mehr noch als der 15er, ein sensationeller Essenbegleiter. Zum Steinbutt, Hummer oder auch einfach zu ein paar selbstgemachten Falafel. Wie immer: Genießen sie ihn aus Weißweingläser, das ist ein großer Wein, keine Brause. Und natürlich nicht zu kühl! Für mich wieder ein Referenzchampagner der mit dem richtigen Markennamen drauf wahrscheinlich das doppelte kosten würde. Die Chapuy Schwestern haben vom 18er nur etwas mehr als 4.000 Flaschen hergestellt. Weniger also als vom 15er. Es lohnt daher sich frühzeitig einzudecken, damit das Jubeln nicht zu früh endet.