Château Pontet-Canet

Haben wir es beim 2016er Pontet-Canet um den ersten Jahrgang zu tun, bei dem die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise des Weinguts auch aromatisch ihre ersten Früchte oder sagen wir besser: Gewürze trägt? Eines darf jedenfalls gewiss sein. Nie war ein Pontet-Canet eigenständiger. Und nie war er würziger. Dabei ist dieser einzigartige Pauillac weit davon entfernt, in irgendeiner Weise verquer oder verkopft zu schmecken. Er bleibt den klassischen Aromen eines Grand Cru aus dem Bordeaux treu und beschenkt ihn doch gleichermaßen mit einer neuen Dimension, die den Fokus noch einen Schritt näher an seinem Ursprung bringt. Der Ursprung ist das Terroir, von dem der unvergleichlich würzige 2016er Pontet-Canet delikat Zeugnis ablegt. Dabei spart er weder an betörender Cassis-Frucht noch an sublimer Toastwürze. Doch bleiben diese Aromen stets geniale Nebendarsteller, die es in Hollywood zweifellos zu einem Oscar gebracht hätten. Mit diesem Wein ist Jean-Michel Comme näher denn je zuvor an seinem Ziel, die Heimat von Pontet-Canet nahezu eins-zu-eins zu spiegeln. Um eine Anpassung an einen Weinmarkt, dessen Wert sich oft aus schierer Kraft und überbordender Konzentration speist, kann es ihm dabei jedenfalls nicht gelegen gewesen sein. Robert Parkers Wine Advocate vergab 98 Punkte und notierte: „Opulenter Duft von Pflaumen, Gewürzkuchen, Hoisin und Crème de Cassis. Etwas Holzrauch und Hagebuttentee. Er ist mittel- bis vollmundig, besitzt reichhaltige Gewürzschichten und hat eine feste, samtige Textur mit großer Frische und unglaublicher Tiefe. Intensiv-mineralische Note im Nachhall.“