Bienvenues-Bâtard-Montrachet Grand Cru

Einst ein kahler, unwirtlicher Hügel (daher auch der Name), später Kalksteinbruch, seit langem eine der wohl berühmtesten Weinlagen weltweit: Montrachet. Rund um die legendäre Appellation gruppieren sich vier weitere Grand Cru-Lagen, die ebenfalls Montrachet im Namen tragen. Eine davon ist die nur dreieinhalb Hektar große Lage Bienvenues-Bâtard-Montrachet – ein Flurstück, das der einstige Seigneur de Puligny seinem illegitimen Sohn vermachte, zusammen mit den anderen Lagen, die das Wort „Bâtard“ (Bastard) im Namen tragen. Heute hat dieser berühmte Weinberg mehrere Besitzer: seit 2008 gehört dazu auch Erwan Faivelay. Der junge Winzer, der das Weingut und Handelshaus Faivelay in siebter Generation zusammen mit seiner Schwester leitet, konnte sich einen halben Hektar dieses Grand Cru sichern. Daraus macht er zusammen mit Kellermeister Jérôme Flous in guten Jahren an die zwanzig Fässer feinsten Chardonnay. 2015 war so ein Jahr: herausragende Witterungsverhältnisse ließen die Trauben der 1980 gepflanzten Reben perfekt ausreifen. Charakteristisch für diesen Jahrgang sind opulente, reife und warme Aromen. Anklänge von Zitrusfrüchten, saftigen weißen Pfirsichen und gelben Sommerfrüchten vereinen sich mit warmen Gewürznuancen, nussigen Akzenten und feingewebter, cremiger Holzstruktur zu einem ebenso vielschichtigen wie kraftvollen Geschmackserlebnis. Sehr klar und definiert im langen Finale. Womöglich einer jener weißen Burgunder, die den Schriftsteller Alexander Dumas den Hut ziehen ließen und für die er forderte, man möge sie auf Knien genießen. Ein grandioser Weinmoment.