Château Pontet-Canet

Wie kann es sein, dass ein Wein mit so stattlichem Alkohol hochelegant schmeckt und in keinem Fall breit oder überladen daherkommt? Kraft und Frische in Grandezza zu verwandeln, ist sicherlich ein Kunststück, das nur wenigen Weingütern in einem Ausnahmejahrgang wie 2009 so delikat gelungen ist wie Pontet-Canet. Jean-Michel Comme, der technische Direktor von Pontet-Canet, wurde in der Vergangenheit immer wieder nach den Beweggründen gefragt, das Weingut auf eine biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umzustellen. Seine Antwort war stets die gleiche: Das Terroir von Pontet-Canet in einen Wein zu verwandeln und dabei so wenig wie möglich zu verlieren. Und dafür, davon ist Comme überzeugt, ist nicht nur der Verzicht auf synthetische Dünger und Pestizide notwendig, sondern die neue Perspektive, die er durch die Biodynamie eingenommen hat. Je enger das Weingut mit seinem eigenen Grund zusammenwächst, desto klarer und eigenständiger strahlen seine Weine. So orakelte beispielsweise Robert Parker: „Daraus ist ein puristischer Pauillac mit außerordentlicher Intensität entstanden. Er ist unfassbar konzentriert, besitzt sehr seidige Tannine und vielschichtige Noten von Grafit, Cassis, Likör und subtile Noten von Rauch und Unterholz. Ein brillanter Pauillac.“ Parker vergab 100 Punkte, was umso bemerkenswerter ist, da dem Kritiker gerne eine gewisse Vorliebe zu überextrahierten Weinen zum Vorwurf gemacht wird. Der Château Pontet-Canet entlastet ihn in allen Punkten. Heute und in 50 oder gar 100 Jahren. Denn dieser Wein entwickelt sich umso feiner je reifer er wird.