Unsere Entdeckung – aus Ribeira del Duero
Die Weinregion Ribeira del Duero liegt zwischen dem Rioja und Valladolid im Nirgendwo des spanischen Hochlandes, der Meseta. Es heißt, hier gäbe es acht Monate Winter im Jahr und die vier Monate Sommer seien ähnlich wie in der Sahara. Besondere Bedingungen für den Weinbau, weshalb der regionale Klon der auch im Rioja ansässigen Tempranillo, die hier „Tinta del Pais“ genannt wird, mit dickeren Schalen und kleineren Beeren ausgestattet ist. Perfekt für heiße, trockene Sommer, in denen die Nächte sehr kühl werden können.
Wir waren erstaunt und gleichzeitig erfreut, als bei unserem letzten Besuch bei unserem Lieblings-Cava-Produzenten in Sant Sadurní d‘Anoia die Familie Juvé plötzlich einen Rotwein aus dem Ribeira servierte. „Unsere Weinberge“, sagte man schmunzelnd, „wir wollten schon immer Rotweine machen und jetzt haben wir das richtige Weingut dafür gefunden“.
Dieses heißt Pagos de Anguix und liegt im gleichnamigen Ort Anguix auf halbem Weg nach Norden zum Rio Esgueva. Die roten, eisenhaltigen Kalk- und Tonböden und der extreme Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sorgen für ganz besondere Weine. Sie sind zwar kraftvoll, intensiv und sehr dunkel wie es für die Wein der Region üblich ist, aber sie weisen weder die in der Jugend oft harsche Säure noch die bei den Top-Qualitäten übliche extreme Konzentration auf. Wir waren schon bei der ersten Verkostung begeistert von der Eleganz, die die Weine trotz alle Typizität und Power mit sich bringen. „Wir kommen vom Cava“, meinte Joan Juvé, „da ist Eleganz alles“.
COSTALARA
2020
Pagos de Anguix | Ribera del Duero
„Der Costalara ist für mich ein willkommener Neuzugang aus dem Duero-Tal. Ein klassischer Tempranillo, der hier traditionell unter dem Synonym „Tinto Fino“ vinifiziert wird. 12-monatige Reifung in französischer und amerikanischer Eiche verleihen ihm angenehme Nuancen von Vanille und Kokos. Hinzukommen vegetabile Noten wie Oregano und weißer Pfeffer. Am Gaumen dann intensive dunkle Früchte, Holunder, Brombeere, Cassis – die nach einiger Zeit im Glas noch zugänglicher werden. Also gerne karaffieren!
Als Solist doch tanninbetont, entfaltet der Costalara sein volles Potenzial als Speisenbegleiter zu kräftigem Hartkäse wie Manchego oder einer Auberginenlasagne frisch aus dem Ofen. Der biologische Anbau auf über 800 Höhenmetern ist ein weiterer Pluspunkt. Und wer gerne einen noch kräftigeren, holzbetonteren Tempranillo probieren möchte, dem empfehle ich den Barrueco oder den Prado Lobo vom selbigen Weingut!“