Die Rioja Grand Cru

Wobei der Begriff Grand Cru eigentlich irreführend ist. In der Rioja werden zwar jetzt immer mehr Lagen klassifiziert. Aber wir hören Stimmen von Winzern, die schon seit vielen Jahren auf den Ausbau einzelner Parzellen setzen: „wir machen da nicht mit“. Zu hoch der bürokratische Aufwand, zu unklar die Kriterien und zu sehr auf die großen Weinfabriken der Region zugeschnitten. „Da werden Weinberge klassifiziert“, sagte uns einer der wichtigsten Winzer der Region, „auf denen hat bis Anfang des 20. Jahrhunderts nie eine Weinrebe gestanden und das zu Recht.“ Bei Eva und Oscar mit ihrem Mikro-Weingut in Sajazarra stellt sich das alles noch einmal anders dar.

In der Rioja ragen an vielen Stellen kleinere und größere steinerne Hügel, manchmal nur noch Kegel aus dem welligen Land heraus. Während man auf den Ebenen oft Getreide und Obst, weniger Wein angebaut hat und die Tiere grasen ließ, wurden die Hügel anders genutzt. Auf den größeren wurden wehrhafte Städte wie Haro oder San Vicente errichtet, andere nutze man, wie die nahen Berge der Sierra Cantabria zum Weinbau. „Hier ganz im Westen der Rioja“, erklärt Oskar, „gibt es da noch viele Stellen mit uraltem Rebbestand. Fünfzig, achtzig, hundert und mehr Jahre alt. Aber kaum noch jemand hat Interesse daran, denn die winzigen Weinberge stehen an steilen Hängen und kleinen Terrassen, geben geringe Erträge. Die meisten Erzeuger hier verkaufen an die großen Marken und wenn sie ihren Wein selbst vermarkten, dann als Crianza, Reserva und so weiter. Da ist kein Platz für diese kleinen, besonderen Weinberge.“ Und es gibt noch ein anderes Problem, denn die uralten Reben, die dort stehen, sind nicht alle Tempranillo oder Garnacha, ja sie sind nicht einmal alle rot. „Vor 120 Jahren war ein Großteil des Rioja, vor allem der, der vor Ort getrunken wurde, eine Art von dunklem Rosé“, erklärt Oskar, „im Bordeaux heißt so etwas klassisch Clairet.“ Und kluge Winzer pflanzten in einen Weinberg eben nicht nur eine Rebsorte, nicht einmal eine Farbe, sondern durcheinander. Das verminderte auf natürliche Weise Schädlinge und Unterschiede bei der Reife. In einem Jahr wurde vielleicht die Viura besser, im anderen die Garnacha.

„Wir suchen nach diesen alten Plots“, erzählt Oskar, „manchmal brauchen wir zwar Jahre, um die oft verlassenen Reben wieder herzustellen, aber dafür sind die Weine einmalig.“ Er erzählt aber auch von Leuten, die die alten Reben lieber herausreißen, anstatt die Fläche an Oskar und Eva zu verkaufen oder verpachten. „Bei einigen gelten wir immer noch als Freaks oder sogar Nestbeschmutzer, weil unsere Weine und unser System anders ist.“ Wir sind aber der Meinung, dass gerade dieses andere System, diese altmodisch = freakige Herangehensweise, eine ganz neue Dimension für die Rioja ist und Weine von großer Individualität und Spannung hervorbringt. Mittlerweile scheinen auch andere dieser Meinung zu sein, denn Robert Parkers WineAdvocat hat die beiden Einzellagen im letzten Jahrgang mit 96 und 97 Punkten bewertet. Umso mehr freuen wir uns, dass wir von den extrem geringen Mengen der beiden Einzellagenwein – jeweils nur ca. 900 Flaschen produziert – eine großzügige Zuteilung bekommen haben. Für uns sind die beiden Weine echte Wein-Ikonen, die es verdient haben, neben den ganz großen Namen der nördlichen Rhône oder des Burgund zu stehen.

Außerdem gibt es noch etwas von der sensationellen Garnacha, die aus zwei Weinbergen im Norden und im Süden der Rioja kommt und ein echter Preis-Genuss-Hammer ist.

Alegre+Valganon

 

Carra Sto Dominigo

2022 Carra Sto Domingo

Produktionsmenge nur 964 Flaschen

Der 2022 Carra Sto Domingo ist ein Wein, der auf Anhieb begeistert. Dieser Tropfen erzählt die Geschichte eines kleinen, aber besonderen Weinbergs im Nordwesten der Rioja. Auf nur 0,5 Hektar wachsen hier Reben, die seit 1920 tief in der Erde verwurzelt sind – eine wahre Rarität. Im Carra Sto Domingo vereinen sich Garnacha, Garnacha Blanca, Viura und alte Rebsorten zu einer harmonischen Symphonie aus intensiver Frucht und feinen Gewürznoten. Man spürt die reifen Kirschen und Waldbeeren, die von einer dezenten Würze begleitet werden. Dieser Wein ist bereits jetzt ein Erlebnis – mit seiner präzisen Frucht und dem eleganten, mineralischen Abgang zeigt er, was in ihm steckt. Der Carra Sto Domingo fängt die Essenz des Weinbergs und das Terroir von Fonzaleche perfekt ein und bietet schon jetzt ein großartiges Geschmackserlebnis, das sich in den kommenden Jahren noch mehr entfaltet wird.

Limitiert auf max. 6 Flaschen pro Kunde

Trinken: jetzt bis 2038

 

ZUM WEIN

 

 

Bahierra

2022 Bahierra

Produktionsmenge nur 932 Flaschen.

Im Herzen der Rioja Alta, nordwestlich des malerischen Dorfs Sajazarra, befindet sich ein ganz besonderer Weinberg: der Bahierra. Dieser kleine, aber außergewöhnliche Weinberg erstreckt über nur etwa 0,5 Hektar – ein wahres Juwel inmitten der Weinlandschaft Spaniens. Was diesen Weinberg so einzigartig macht, ist nicht nur seine Lage oder seine Größe, sondern vor allem das Durchschnittsalter der Reben. Mit einem stolzen Durchschnittsalter von unglaublichen 100 Jahren erzählen diese Reben Geschichten vergangener Generationen. Hauptsächlich mit Tempranillo bepflanzt, ergänzt durch etwas Garnacha und einigen älteren, seltenen Rebsorten, verkörpert dieser Weinberg das reiche Erbe und die Tradition der Region. Der Bahierra 2022 ist ein Wein, der diese außergewöhnliche Herkunft mit jeder Flasche feiert. Sein intensives Aroma verführt die Sinne bereits beim ersten Kontakt. Es entfaltet ein sensationelles Bukett, das die feinen Nuancen der Tempranillo-Traube in Kombination mit den alten Rebsorten perfekt widerspiegelt. Am Gaumen zeigt sich der Bahierra kraftvoll, aber niemals übermächtig. Die Struktur ist bemerkenswert: feine, gut integrierte Tannine harmonieren mit einer eleganten Säure, die dem Wein Frische und Langlebigkeit verleiht. Diese Balance verleiht dem Wein eine unglaubliche Eleganz, die ihn von vielen anderen Weinen der Region abhebt.

Limitiert auf max. 6 Flaschen pro Kunde

Trinken: jetzt bis 2038

 

ZUM WEIN

 

 

Garnacha

2022 Garnacha

Produktionsmenge nur 2.700 Flaschen.

Ein perfektes Beispiel, was die Garnacha in den richtigen Lagen zu leisten vermag. Der Wein kommt von zwei hoch gelegenen Weinbergen mit purem Kalkstein und 100 Jahre alten Rebstöcken. Er wirkt kühl und konzentriert zugleich. Er wird in 500 Liter Fässern ausgebaut und bleibt daher sehr strahlend in seiner Frucht. Herrlich saftige Blaubeeren, Schwarze Johannisbeeren, leichte Nelkenwürze, nicht zu verspielt und dabei kein Stück marmeladig oder oxidativ, wie man das so soft von der Garnacha gewöhnt ist. Kein üppiger Wein, sondern finessenreich und präzise und das trotz der Fülle an Frucht. Ein Referenzwein für cold-climate Garnacha und ein perfekter Ausdruck für einen Rioja des Terroirs. Sensationelles Preis-Genuss-Verhältnis, wie bei allen Weinen von Oscar Alegre und Eva Valgañon.

Limitiert auf max. 12 Flaschen pro Kunde

Trinken: jetzt bis 2032

 

ZUM WEIN

 

 

Im 5+1 Angebot: Ein ungewöhlicher Sommerwein

 

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Der 2011er, mit seinem WineSpectator Adelsschlag als einer der „spannendsten Weine des Jahres“ war 2012 unsere Weinentdeckung. Wir hatten uns damals gewundert, dass der Wein nicht schon längst ausverkauft war. Aber offensichtlich hatten nicht allzu viele Kollegen bei der Familie Perrier angerufen, besser gesagt gar keiner. Savoyen? Er braucht denn so etwas? „Ein Export der Weine findet nicht statt“, stand dann damals auch in der Wikipedia. Falsch, denn obwohl die Perriers ohne Probleme ihren Apremont an die lokale Gastronomie verkaufen können, bekommen wir jedes Jahr zwei Paletten ab. Ein Wein, der im Weinkeller längst seine Liebhaber gefunden hat.

Die Reben der autochthonen Sorte Jacquère reifen mit Blick auf den Montblanc, ein echter Alpenwein. So kommt es zu der Kombination aus frischer Frucht und zurückhaltender Säure, zu mineralischer Finesse und leicht kräuterwürzigen Anklängen und das bei weniger als 11,5 Prozent Alkohol. Ein Wein, präzise und fein auf den Punkt gebracht.

Passt im Winter natürlich perfekt zum Raclette oder Käsefondue, kein Wunder, denn Savoyen ist ja berühmt für seine Hartkäse aus Almenmilch. Aber als Sommerwein sollte man ihn nicht unterschätzen. Super zu leichten Fischgerichten, Meeresfrüchten – Mare e Monti – oder auch zu Salaten und Gerichten mit Frischkäse.

ZUM WEIN

 

 

DIE WEINE DER RIOJA GRAND CRU

2022

Carra Sto Domingo
Icon-Set_60K_KWK_190711

Inhalt: 0.75 l (66,67 €/1l) *

50,00 €

2022

Bahierra
Icon-Set_60K_KWK_190711

Inhalt: 0.75 l (74,67 €/1l) *

56,00 €

2022

Garnacha
Icon-Set_60K_KWK_190711

Inhalt: 0.75 l (33,20 €/1l) *

24,90 €

2023

Apremont Cuvée Gastronomie
Icon-Set_60K_KWK_190711

Inhalt: 0.75 l (14,53 €/1l) *

10,90 €