Domaine de Chevalier rouge

Seinen „geheimen Garten“ nennt Olivier Bernard voller Stolz das von seiner Familie seit Mitte der 1980er Jahre bestellte Weingut. Die seit 1953 als „Grand Cru de Graves“ klassifizierte Domaine de Chevalier gilt als Topbetrieb der Region, manche Experten sehen das Traditionshaus in den letzten Jahren qualitativ sogar vor den ehemals Klassenbesten der im Süden von Bordeaux, im Gebiet Pessac-Léognan, gelegenen Appellation. Das mag durchaus an der Tätigkeit des renommierten Önologen Stéphane Derenoncourt liegen, der das biodynamisch arbeitenden Weingut seit einigen Jahren berät und die hier mit größter Liebe zum Detail ablaufende Weinherstellung begleitet. Die Weine jedenfalls haben eine Klarheit und Brillanz, die ihresgleichen sucht. Das zeigt sich beim 2018er wieder einmal sehr deutlich. Diese Cuvée aus 65 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot und 5 Prozent Petit Verdot ist modern auf eine sehr pure Weise, ihre Finesse und auch Zartheit erinnert fast an große Burgunder. Ein Wein, bei dem alles am rechten Fleck sitzt und der eine große Zukunft vor sich hat. Schon jetzt aber bezaubert sein Duft, in dem Blütenaromen, Kräuter, schwarze Johannisbeere und auch nasse Steine anklingen. Am Gaumen sehr klar, erfüllt von reifer, frischer Frucht, seidige Struktur. „Das ist großartig,“ findet auch Weinkritikerin Jancis Robinson und wohl wahr: in diesem Jahrgang zeigt sich der Chevalier von seiner edelsten Seite!